PETER PICHLER

Dogbodys

Die DOGBODYS waren eine klassische 77er Punkband mit musikalischen Wurzeln im amerikanischen Prä-Punk à la Iggie Pop und MC5 und einem guten Schuss SEX PISTOLS (Auszug von ox-fanzine.de). Sie selbst brachten nie einen Tonträger heraus.  

Diese waren 1977 neben den Nasal Boys die aktivste Punkband in Zürich

Seit der Gründung von den Dogbodys bis März 1978 war ich als Gitarrist dabei. Nach über 40 Jahren werde ich immer wieder von verschiedenen Personen an die DOGBODYS erinnert.

Der beste Schulfreund von meinem Sohn dessen Vater war ein Mitglied von den Nasal Boys oder bei einem treffen mit den Ur-Punks war Ray dabei und seit diesem Zeitpunkt bleiben wir wieder in Kontakt. Ja, das beste kommt noch, ich hatte ein Foto von unserem ersten Bassisten "Sex» und ich konnte mich an seinen richtigen Namen nicht mehr erinnern. Ich gab diese Bild an Luker Grand und er schrieb mir, dass er noch Kontakt mit Stascha (Sex) habe .

Ich muss schon sagen, es war eine irre, coole und schöne Zeit. In meinem Keller hatte ich noch Fotos, Medienartikel und Plakate die ich dazumal gesammelt habe und versuche die vergilbten, verblassten und brüchigen Dokumenten so gut als möglich zu scannen und hier zu platzieren.

Wenn ich hier auf dieser Seite jemanden vergessen habe zu erwähnen ist dies nicht absichtlich geschehen, es sind schliesslich schon einige Jahrzehnten vergangen. Sobald ich neues Material habe, wird dies natürlich auf dieser Seite aktualisiert.

Bis 1976 spielten Edi (Schlagzeug) und ich (Gitarre) Rockmusik und waren inspiriert von den New York Dolls, Kiss, Ramones und Aerosmith. Wir suchten einen Sänger und einen Bassisten. Dazumal im Jelmoli in der Ab​teilung Spot Lights konnte man gratis Inserate aufgeben. Es meldete sich Ray Fairbrother. Er erzählte uns über die Szene in London und wir besorgten uns sofort Langspielplatten von den Clash und Sex Pistols. Der Sound war für uns so cool und man konnte die "Sau" herauslassen. Ray's Kollege, "Dicki" (Felix Weber) sagte er werde bei uns Bass spielen aber irgendwie klappte das nie. Er organisiert uns immer was wir so brauchten ......darum gehörte er irgendwie auch zu den ​DOGBODYS .  

Erste  Konzert

Das erst Konzert der ​DOGBODYS war im Englischviertel in der Stadt Zürich. Es war ein Keller wo sich die Studenten aufgehalten haben. Der gebuchte Bassist sagte im letzten Moment ab und wir machten trotzdem unseren Gig zu Dritt und ohne Bassisten. Die Studenten hielten uns für Engländer und einig waren nicht so begeistert von unserer Musik, andere wiederum flippten völlig aus.  

Edi verliess unsere Band und ​Iggie übernahm temporär das Schlagzeug bis wir jemanden gefunden haben. Ebenfalls kam kurzfristig Sex (Stascha Bader) als Bassist hinzu.  Einige wilde Konzerte folgten. Wie zum Beispiel hier unten im Drahtschmidli oder in Russikon.

Konzert am 10. Dezember 1977 im
Landgasthof Krone in Russikon

Endlich waren die ​DOGBODYS vollständig. Alec Von Tavel ist als Bassist bei uns eingetreten und mit Hermi (Bad Ass, der vollständige Name habe ich leider vergessen) haben wir einen Drummer bekommen den wir als Glücksgriff bezeichnet haben. Er war der Profi unter uns.

Es folgten weitere Konzerte in Clubs, Beizen etc. Viele Konzerte machten wir mit den Nasal Boys, auch ein Konzert haben wir mit Dieter Meier und seine dazumaligen Band gehabt.

ShopVille - Heilsarmee - Polizeiposten

Wir konnten es nicht zulassen, dass nur die Heilsarmee auf der teuersten Einkaufsstrasse der Welt ihre Lieder zum Besten geben durfte. Wir packten kurzerhand ein paar batteriebetrieben Pignose-Verstärker ein und machten uns auf, die Zürcher Bahnhofstrasse zu erobern und der Heilsarmee zu zeigen, wer die lauteste Truppe im Land sei.  Der musikalische Angriff fand dann ein jähes Ende auf dem Polizeiposte im Hauptbahnhof.  Mit dem  Finden des richtigen Tatbestands hatten die anwesenden Polizisten dann aber einige Mühe, und so verabschiedeten sie uns schliesslich  mit der freundlichen Bitte, in Zukunft die Heilsarmee nicht mehr zu Konkurrenzierung. (Auszug Hot Love)

Leider verliess uns Hermi so ca. im März 1978 da er nach Afrika auswanderte. Kurz darauf verliess ich ebenfalls die Band.

Aus den DOGBODYS formierte sich im September 1978 TNT.

TNT waren eine direkte Nachfolgeband der ebenso chaotischen wie legendären ​DOGBODYS , die ihren an The Stooges, MC5 und den Sex Pistols geschulten Proto-Punkrock in wechselnden Formationen an Hausbesetzungen und illegalen Partys gespielt hatten.  (Auszug sams-collection.ch)

 

Züri Bränt

TNT produzierte die ​Vinyl-Singles "Züri brännt" .  Dieser Song stammte noch aus der Feder der DOGBODYS .

«Züri brännt»  mit bewegtem Hintergrund. Seine Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte lückenlos zu dokumentieren, fällt heutzutage schwer. 
Was sich sagen lässt: Die Punkband ​DOGBODYS kritisiert 1977 mit ihrer Version von «Züri brännt» die «stieren» Verhältnisse in der Stadt. Als aus den ​DOGBODYS unter anderem die Band TNT hervorgeht, entsteht 1979 eine neue Variante von «Züri brännt» –  Der Track, der auf dem gleichnamigen Film zu hören ist, fällt mit seinen 40 Sekunden kurz und prägnant aus und bringt für viele Aktivist*innen die Stimmung auf den Punkt. Er avanciert zu einer Art Hymne der Bewegung. Daneben kursieren zu unterschiedlichen Zeitpunkten immer wieder (leicht) andere Fassungen von «Züri brännt».

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